Hallo Fordfahrerinnen und Fordfahrer,
kennt ihr den Spruch noch "Mit 'nem Ford fährste fort und mit der Bahn kommste wieder?" Zugegeben der Spruch ist ziemlich alt und steht nicht mehr wirklich für Ford, aber fast hätte es mich erwischt!
Ich war am vergangenen WE mit der Familie die Schwiegereltern im Erzgebirge (so um die 550km vom Heimatort entfernt) besuchen, was für den Mondeo eigentlich Routine ist. Samstag früh los, bis wir nach 5 Stunden Fahrt endlich da waren (ich hätte noch weiter fahren können da der Mondeo einfach Spass macht, aber meine Kinder hatten keine Lust mehr - trotz Entertainment). Samstag alles prima...
Sonntag wurde der Mondeo nicht bewegt, nur ein paar mal auf und wieder zu gemacht. Sonntag alles prima...
Montag sollte es dann wieder auf die Heimfahrt gehen. Alles Sachen waren gepackt und sollten in den Mondeo - nur der Mondeo wollte nicht, er verweigerte komplett die Entriegelung. Kein Klacken, kein Blinken, kein Mucks. Mir kam der Verdacht, dass die Batterien im Funkschlüssel den Geist aufgegeben haben könnten und ich die Tür ja manuell mit dem Notschlüssel öffnen könnte.
Da ich den Schlüssel nicht aufbekommen hatte und es regnete, beschloss ich nach oben zu gehen und im Handbuch zu lesen (habe ich als pdf auf dem Smartphone). Dort steht Zitat:
"Verschieben Sie die Freigabe an der Rückseite der Fernbedienung und drehen Sie die Abdeckung weg, um auf Schlüsselbart zuzugreifen."
Zuerst ruiniert man sich die Daumennägel und mit "wegdrehen" ist da auch nichts. Mit Zuhilfenahme einer 2. Person und eines Löffels (zum entriegeln, da mein Daumennagel eingerissen war), gelang es uns den Funkschlüssel zu öffnen.
Das Blöde nun war nur, dass kein(!) Notfallschlüssel(bart) drin war! Man konnte schön die Silhouette erkennen, wo der Schlüssel hätte liegen sollen, aber eben nur die Silhouette.
Leicht gereizt, dennoch sachlich rief in den Verkäufer 550km entfernt an, der mir den Mondeo im April übergeben hatte. Dieser meinte ich soll doch mal in die Schlüsseltasche bzw. in den Zweitschlüssel schauen. Dumm nur, das beides 550km entfernt lagen. Er meinte dann noch wie kann man soooo viel Pech haben...
Da ich von meinem [definition=1,0]FFH[/definition] keine Hilfe erwarten konnte (der einzige Tip war, ich solle die Assistance anrufen, die würden dann den ADAC schicken und dieser würde dann die Tür aufhebeln um ins Auto zu kommen, fand ich wenig hilfreich, da ich für die Schäden die dadurch entstehen könnten, selbst hätte aufkommen müssen )
Ich wand mich also in meiner Not an den lokalen FH, der mir anbot ersteinmal die Batterien der Fernbedienung zu wechseln - wenn auch mit geringen Erfolgsaussichten. Gesagt - getan. Schwiegervater geschnappt, der mich zum Händler fuhr, Batterien getauscht und zurück zum Mondeo. Wie zu erwarten ohne Erfolg. Immerhin konnte ich jetzt die Fernbedienung ausschließen.
Wieder beim lokalen FH angerufen und den Misserfolg geschildert. Der Meister bot mir an selbst vorbei zu kommen um zu versuchen die Motorhaube von außen zu entriegeln, da ich das "Aufhebeln" der Tür strikt ablehnte. Da es nun schon kurz vor 12 war und Mittagspause anstand, verzögerte sich die Ankunft noch ein wenig. Allerdings war ich froh über jede Hilfe und wartete ab - zumal mit leerem Brauch sind viele Mitmenschen immer so unfreundlich und demotiviert
Der Meister kam wie versprochen und brachte gleich noch einen Gesellen mit. Beide benötigten etwas Zeit um beide Verriegelungen der Motorhaube zu "knacken" - ohne sichtbare Beschädigungen an Lack oder Teilen.
Startbooster an die Batterie angeklemmt und mein Mondeo erwachte wieder zum Leben - zumindest ließ sich das Auto wieder mit der Fernbedienung entriegeln
Zum Anlassen reichte der Booster allerdings nicht, Vorglühen und die Kurbelwelle mittels Anlasser zum Drehen zu bewegen waren dann doch zu viel. Zum Glück hatte mein Schwiegervater noch ein Starthilfekabel irgendwo im Keller versteckt (die Ford-Jungs hatten keins dabei, da sie sich auf den Booster verlassen hatten). Der Mondeo lebte wieder!
Ich sollte mit dem Mondeo nun noch einmal mit in die Werkstatt kommen um die Batterie noch ein wenig zu laden und den Fehlerspeicher auszulesen, da die Ursache für die komplett entladene Batterie unbekannt war. Also rein ins Auto (lief ja noch) und los - so zumindest so die Theorie. An Fahren war nicht wirklich zu denken. Sobald das Powershift versuchte in den 2. Gang zu schalten, endete der Vorgang in einer komplett getrennten Kupplung - als würde man die Kupplung voll durchtreten und Gas geben. Da die Ford-Jungs vor mir fuhren, konnte ich wenigsten noch hupen, um mich bemerkbar zu machen und auf das erneute Problem hinzuweisen. Als ich auf der Straße dann ausrollte und anhielt, ging zu allem Überfluss die Starts-Stop Automatik an und stellte Motor wieder ab oO-/ (dürfte bei Unterspannung und kaltem Motor ja gar nicht passieren). Vermutlich war die Leistung von der LiMa so gering (Batterie war ja komplett leer), dass mein Mondeo nicht wusste was er tat
Da Motor mit dem schwachbrüstigen Booster sowieso nicht wieder ansprang, bat ich - wenn möglich - gleich eine neue Batterie mitzubringen, da ich wenig Lust hatte mit den gleichen Problemen und 2 Kindern auf den Rücksitzen auf der Autobahn liegen zu bleiben. Die Jungs waren so freundlich und brachten eine neue Batterie mit, die bisher einwandfrei ihren Dienst verrichtet.
Trotzdem bin ich mit zu lokalen FH gefahren um den Fehlerspeicher auszulesen und das Finanzielle zu regeln.
Der gesamte Vorgang wurde unter Garantie abgelegt, so dass ich nichts zahlen musste (vom Trinkgeld abgesehen).
Mit der neuen Batterie ging es jetzt nach 6 Stunden Verzögerng 550km zurück nach Hause, wo wir auch ohne Probleme angekommen sind.
Die eigentliche Frage, die ich habe ist aber: War bei euch der Notschlüssel bei Übergaben schon im Funkschlüssel oder habt ihr den eingelegt?
Nico